Vereinsgeschichte

Ein junger Verein – seit 1972 Club der Sportschützen

1972 fand sich eine kleine Gruppe von Schützen zusammen, die sich vor allem für das Schießen mit historischen Vorderladerwaffen interessierten. Zu diesem Zeitpunkt war es in Göttingen noch nicht möglich, dieser ausgefallenen Liebhaberei nachzugehen. Zwar bestand die Möglichkeit, beim Vorderladerclub Hann.-Münden zu schießen; jedoch konnte dies aufgrund des langen Anfahrtsweges auf Dauer keine befriedigende Lösung sein. Nach zahlreichen Vorgesprächen versammelte sich schließlich am 29. Oktober 1972 ein Dutzend Interessierter im Rischenkrug mit dem Ziel, einen Verein zu gründen, der das Schießen mit Faustfeuerwaffen betreibt.

Am 24. November 1972 fand im Keglerheim in Grone die Gründungsversammlung des Vereines statt. Zunächst schlossen sich intensive Verhandlungen mit Behörden, Grundstückseigentümern und Jagdpächtern mit dem Ziel an, einen eigenen Schießstand zu errichten. Dies ließ sich jedoch kurzfristig nicht realisieren, so dass der junge Verein bereits am 29.01.73 die Aufnahme in die Bürger – Schützen – Gesellschaft beantragte, um deren Schießanlagen nutzen zu können. Am 10. April 1973 wurde der Club der Sportschützen in die Bürger-Schützen-Gesellschaft Göttingen aufgenommen. Dies geschah seinerzeit sicherlich nicht ohne Vorbehalte gegen die lautstarken “Ballermänner” – war doch das sportliche Schützenwesen vor 25 Jahren fast ausschließlich durch Luftdruck- und Kleinkaliberwettkämpfe geprägt. Diese Vorbehalte konnten jedoch schnell ausgeräumt werden. So beteiligte sich der Verein unmittelbar nach seiner Aufnahme in die BSG intensiv an den Arbeiten zur Errichtung des Pistolenstandes. Noch heute sieht der Verein in der Unterhaltung dieses Standes einen seiner Schwerpunkte. Am 01. Mai 1973 konnte ein erstes Schießen durchgeführt werden; bereits Ende Juni wurde der reguläre Trainingsbetrieb aufgenommen.

Schon im ersten Jahr seines Bestehens nahm der Verein nicht nur am Bürgerschützenfest, sondern auch an den Rundenwettkämpfen des Kreisschützenverbandes in der Disziplin Luftpistole teil. Im September wurden die ersten Vereinspistolen beschafft. Die beharrliche Arbeit des zunächst noch kleinen Kreises zeigte schon bald seine Wirkung. Bestand der Verein bei seiner Gründung lediglich aus 8 Mitgliedern, so trat der Club der Sportschützen bereits mit 11 Mitgliedern in die BSG ein und konnte bis zum Jahresende 1973 seine Mitgliederzahl auf 16 steigern. Heute gehören dem Verein 38 Schützen an – allerdings keine Jugendlichen. Der Umstand, dass nur Schützen, die das 21. Lebensjahr vollendet haben, Schwarzpulver erwerben und zum Schießen verwenden dürfen, macht eine effektive Jugendarbeit leider unmöglich.

Vor einigen Jahren führten wir den seit 1934 unterbrochenen Brauch wieder ein, das Göttinger Schützenfest mit einigen Böllerschüssen zu eröffnen, wie es einst die alten Bürgerwehrkanonen taten.
Beschränkte sich das Schießprogramm in den ersten Jahren zunächst auf das Vorderladerschießen, so werden heute sämtliche Disziplinen im Bereich der Faustfeuerwaffen geschossen; – von der “leisen” Luftpistole bis zur lautstarken großkalibrigen Sportpistole. Im Jubiläumsjahr wurde das Schießprogramm um die derzeit noch etwas “exotische” Disziplin DSB-Gebrauchspistolen erweitert. Das Schießen mit Langwaffen trat langsam in den Hintergrund, jedoch ist der Verein im Vorderladerbereich auch hier erfolgreich. Die modernen Gewehrdisziplinen Luft- und Kleinkalibergewehr werden allerdings weniger geschossen.

Von Anfang an unterschied sich der Club der Sportschützen von den traditionellen Schützenvereinen und diese “Eigentümlichkeiten” haben sich bis heute bewahrt: So hat der Verein weder eine Fahne, noch ein Königshaus oder einen Königsball. Der Höhepunkt des Vereinslebens ist ein geselliges Grillfest.

Der Club der Sportschützen führt sein Trainingsschießen jeweils am Samstag von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr durch. Gäste sind uns jederzeit herzlich willkommen. Jeder am sportlichen Pistolenschießen Interessierte kann während dieser Trainingszeiten gerne unverbindlich “hereinschnuppern”.